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Begegnung mit der Autorin Sonia Ristic'

Erstellt von Cornelia Thiessen-Westerhoff |

Im Rahmen des Prix des lycéens allemands, einem Literaturpreis für deutsche Schüler, die Französisch lernen, ermöglichte das Institut français den an diesem Projekt teilnehmenden SchülerInnen eine Lesung und Diskussion mit Sonia Ristic', der Autorin des Romanes Orages.

Die SchülerInnen des schulübergreifenden Leistungskurses Französisch (Marianum, Marienschule, Domgymnasium) hatten die Begegnung mit der Autorin in der Aula des Marianums intensiv vorbereitet: In einem Interview wurde Frau Ristic' vorgestellt, der Inhalt des Romanes wurde zusammengefasst, die Personen charakterisiert, eine Gruppe gab eine Schlüsselsituation szenisch wieder. Zitate aus dem Roman und Fragen leiteten dann zu Gespräch und Diskussion über.
So erfuhren die SchülerInnen, warum die in Belgrad geborene Autorin ihre Werke nicht in ihrer Muttersprache (serbo-kroatisch) sondern auf Französisch verfasst. In ihrem Roman, der während des Balkankrieges im zerstörten Belgrad spielt, wolle sie nicht von den konkreten Kriegsereignissen berichten, sondern darüber, was es für eine Generation bedeute, in einem Land groß zu werden, das von der Welt abgeschnitten ist. Auf die Frage nach ihrem persönlichen Verhältnis zu den Personen des Romans antwortete Sonia Ristic', sie identifiziere sich mit allen ihren Personen. Sie seien wie ihre Kinder, sie habe ihnen ein Leben gegeben. Intensiv wurde die Protagonistin des Romanes, Tamara, die in ein Belgrad zurückkehrt, das sie nicht mehr als ihre Heimatstadt wiedererkennt, um dort das Erbe eines Waldes anzutreten, beleuchtet.
Die SchülerInnen lernten mit Sonia Ristic' eine sympathische Autorin kennen, die auf alle Fragen ausführliche Antworten gab, häufig aber auch um Rückmeldungen und Deutungen seitens ihrer Leser bat.

Fotos: C. Thiessen:Westerhoff + J. Weber