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Bürgerkrieg und Handys

Erzbischof Francois-Xavier Maroy aus dem Kongo besuchte auf seiner Europatour das Marianum. Im Gespräch mit Oberstufenschülern informierte er über seine Arbeit und die Situation in seinem Land.

 

Eines der reichsten Länder der Welt ist die Demokratische Republik Kongo. Das Land besitzt massenweise Bodenschätze: Gold, Diamanten, Coltan… Aber genau das ist das Problem für die Bevölkerung.

 

Wie das zusammenpasst, erklärte Franz-Xavier Maroy bei seinem Besuch im Marianum. Der Erzbischof aus dem Kongo sprach mit der Jahrgangsstufe 12 sowie dem Politik-Vorleistungskurs über den Bürgerkrieg, der wegen dieser Erze entstanden ist.

 

Die Rebellen kontrollieren mit Gewalt und Waffen den Abbau in den Minen. Mit dem illegalen Verkauf der Erze finanzieren sie seit Jahren den Bürgerkrieg im Kongo. Insbesondere das wertvolle Coltan, das für die Herstellung von Handys wichtig ist, bringt den Rebellen viel Geld ein. Somit sind die Bodenschätze, die ein Gewinn für das Land sein könnten, ein Fluch für die leidende Bevölkerung.

 

Erzbischof Maroy war nach Europa gekommen, um auf die Situation in seinem Land aufmerksam zu machen. Er appellierte an die EU, sich dafür einzusetzen, nur noch zertifizierte Minen im Kongo zuzulassen. Dazu müssen die Minen nachweisen, dass faire Löhne gezahlt werden, keine Kinderarbeit besteht und die Erze legal verkauft werden.

 

Auf die Frage der Schüler, wie wir in Europa den Menschen im Kongo helfen können, antwortete Monsieur Maroy: „Teilen.“. Damit meint er nicht nur Spenden. Es geht auch um unsere Lebensweise, unser Konsumverhalten. Wenn wir Fair-Trade-Produkte kaufen, leisten wir einen großen Beitrag zur Hilfe.

 

Die drei Moderatoren Mira Krönung, Felix Böck und Julian Jaschensky aus der Jgst.12 überreichten 45 alte Handys an Erzbischof Maroy. Das Marianum hatte zuvor zu einer Handysammelaktion zugunsten von Projekten des Katholischen Hilfswerks missio im Kongo aufgerufen. Die Handys werden recycelt und die Rohstoffe wiederverwertet. Pro gesammeltem Mobiltelefon gehen 61 Cent direkt an Projekte für Familien im Kongo.

 

Wer sein altes Handy noch spenden möchte, kann es auch weiterhin im Sekretariat des Marianums abgeben.

 

Ricarda Flicker-Auth