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Städtepartnerschaft Fulda – Sergiev Posad

„Sergiev Posad ist eine Reise wert“

Im Rahmen eines Podiumsgespräches  erzählten Oberbürgermeister Gerhard Möller und Politiker der im Stadtparlament vertretenen Fraktionen am 14.11.2007 von ihrer Reise in die rund 80 km nördliche von Moskau gelegene Stadt im Oktober 2007.

Nach der Einstimmung durch den „Slawischen Tanz“ von Dworzak, am Klavier gespielt von Lydia Kirschmann und Xenia Gärtner, begrüßte Schulleiter Dr. Lothar Schöppner die Gäste.

Herzlichkeit, Offenheit und Gastfreundschaft der Menschen in Sergiev Posad wurden mehrfach hervorgehoben. Oberbürgermeister Gerhard Möller hat besonders die „tiefe Religiosität“ der Bevölkerung beeindruckt. Er berichtete, dass Putins Partei Vereintes Russland auch auf lokaler Ebene großen Einfluss habe.

Stadtverordnetenvorsteherin Margarethe Hartmann sprach die rasante wirtschaftliche Entwicklung an, die sich im Stadtbild im Bau von modernen Hotels und Einkaufszentren zeige. Sie berichtete, dass sich der Lebensstil der Jugendlichen dem europäischen rasch anpasse. Stefan Schunck, Geschäftsführer der IHK, sprach von den Schwierigkeiten beim Aufbau von Wirtschaftsbeziehungen, die durch unterschiedliche und sich verändernde Strukturen entstünden.

Bernhard Lindner (SPD) betonte, dass Sergiev Posad eine sichere Stadt sei, wohin auch Jugendliche gefahrlos reisen könnten.
In Bezug auf die Entwicklung des Landes merkte er an, dass die Schere zwischen Arm und Reich in Russland sich weiter öffne und dass es wichtig sei, einen Mittelstand aufzubauen.

Die Zustimmung zu Präsident Putin in der Bevölkerung sei gegenwärtig sehr groß, er gebe den Menschen eine Perspektive.

Walter Krah (CDU),  Russlandexperte, da er bereits sieben Mal in Sergiev Posad war, warb damit, dass das boomende Land Russland gerade jungen Menschen viel zu bieten habe.

Ernst Sporer (Grüne) zitierte den Bürgermeister Sergiev Posads, der auf seine Fragen nach dem Umweltschutz antwortete „Darum kümmern wir uns später“.

Prof. Dr. Bernd Cuno von der Hochschule Fulda hat Untersuchungen in den Museen der Stadt durchgeführt. Die Kunstwerke seien durch die Klimaeinwirkungen, verursacht durch unsachgemäßes Heizen – Thermostate seien nicht installiert, so dass ein Regeln der Temperatur nur durch Öffnen der Fenster möglich sei – in Mitleidenschaft gezogen.

Moderiert wurde das Gespräch von Gabriele Garms, der Vorsitzenden des Deutsch-Russischen Freundeskreises und Dagmar Heil, Lehrerin am Marianum und zweite Vorsitzende des DRF.

Maria Lebedewa, die aus Sergiev Posad kommt und in Fulda internationales Management studiert, sprach davon, dass für sie Bildung eine Investition in die Zukunft sei. Sie berichtete von einem verbessertem Freizeitangebot für junge Menschen in der Partnerstadt.

Die Teilnehmerinnen am letzten Schüleraustausch berichteten, dass sie sich dort sehr wohlgefühlt hätten und in Bezug auf Sicherheit keine Bedenken verspürten.

Jekterina, russische Teilnehmerin am Austausch und inzwischen auch Studentin in Fulda, erzählte, dass sich der Alkoholkonsum russischer Jugendlicher kaum von unseren Trinkgewohnheiten unterscheide. Sie selber und ihre Freunde tränken kaum Alkohol.

Am Ende sprachen sich alle Beteiligten dafür aus, Sergiev Posad zu besuchen. Hierbei wurde ihre Begeisterung für Fuldas Partnerstadt noch einmal deutlich.

Anschließend gab es bei einem Glas Sekt oder Orangensaft noch Gelegenheit, sich über die Berichte und Meinungen auszutauschen.